Driver oder Fairway? Bead or no bead? Stable oder flippy?
Es gibt viele Begrifflichkeiten im DiscGolf. Also ein eigenes Jargon, dass es dir ermöglicht, dich präziser über die Eigenschaften deines Spielgerätes und deiner Würfe auszudrücken.
Damit du weißt, von was wir hier reden, findest du im Folgenden eine Liste der wichtigsten Begriffe mit Erklärung.
Scheibentypen
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Putter: Langsam fliegende Scheiben, welche aufgrund ihres weniger aerodynamischen Profils eher bremsen und auch insgesamt weniger Bewegung von links nach rechts im Flug zeigen.
- Approach: Spezielle Putter/Midrange Hybrid Scheibe, die meist sehr stabil ist und vor allem für kurze Vorhand Würfe gerne eingesetzt wird. Sie fliegt in allen Bedingungen sehr verlässlich und kann gut zur Distanz-Kontrolle eingesetzt werden, weil sie stark bremst.
- Midrange: Schneller als Putter, können also weiter fliegen und bewegen sich dabei auch extremer nach rechts/links. Gut für Annährungen aus der Mitteldistanz.
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Fairway (Driver): Etwas kontrollierbarer als die ganz breiten Distanz Driver und je nach Speed vom Profi bis zu 140m werfbar. Fairway Driver werden auch gerne eingesetzt, wenn der Wurf zwar nicht so weit ist, die Scheibe aber flach über dem Boden geworfen werden muss, wegen zB tief hängender Äste. Ihre hohe Aerodynamik kann die Scheibe länger in der Luft halten als bswp. ein Putter oder Midrange.
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Driver: Ab Speed 11 spricht man meist von einem (Distanz) Driver. Für maximale Weite gemacht weisen diese Discs einen breiten Rand auf und haben das Potential maximal weit zu fliegen. Aufgrund ihres Profils skippen (siehe unten) diese Scheiben auch mehr bei Bodenkontakt und können am weitesten Rollen.
Eigenschaften von Discs
(RHBH = Rechtshand Rückhand Wurf)
- Flippy: (sehr) unterstabile Scheiben werden auch als "flippy" bezeichnet. Die Disc dreht sich ("flippt") im Flug früh nach rechts (RHBH). Unsere Hutfrau Pearl bswp. fällt in diese Kategorie, die wegen ihrer Rechtstendenz gerne von Anfängern geworfen wird.
- "Brett" oder "Meathook": Sehr (über-)stabile Scheiben, egal welcher Kategorie, die schnell und stark nach links ziehen (RHBH). Oft in nur in speziellen Situationen und aus schwierigen Lagen heraus geworfen.
- Neutral: Gerade fliegende Discs mit wenig Bewegung von rechts nach links. Flugwerte Turn/Fade um 0 herum, wie zB unsere Mako3 ;)
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Integrität: Anders als die Stabilität, welche sich v.a. auf den Fade der Scheibe bezieht, nutze ich diesen Begriff gerne um Discs zu beschreiben, die auch bei stärkerem Wind nicht von ihrer Linie abweichen. Sie kippen also nicht einfach nach links weg (RHBH) sondern halten den Winkel, der ihnen mitgegeben wurde.
Material
- Base- oder Putter Plastik: ein einfacheres, günstigeres Plastik, welches schneller erste Macken und Abnutzungserscheinungen zeigt. Es gibt hier jedoch auch große Unterschiede, von ganz harten "Deckeln" bis hin zu derart weichen Scheiben, dass man sie fast aufrollen kann wie einen Burrito. Oft als gummiartig oder wachsartig in der Textur beschrieben, dafür meist auch in etwas feuchtem oder nassen Zustand noch griffig.
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Premium Plastik: Überbegriff für alle glatten, meist glänzenden Plastiksorten. Auch hier sind wieder viele unterschiedliche Steifigkeiten vorhanden, jedoch wenige richtig harte Discs. Durchsichtig, Metallic schimmernd und in allen erdenklichen Farbkombinationen erhältlich.
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Halo o. Orbit: Die meisten Hersteller haben mittlerweile Discs in ihrem Angebot, die einen farbigen Rand und ein davon abgesetztes Zentrum haben, oft mit verwaschenen Farbeffekten. Sehr beliebt und durch den aufwändigeren Herstellungsprozess auch teurer als andere Scheiben. Dabei handelt es sich meist um das selbe Premiumplastik, nur in besonderen Farbspielen.
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Glow Plastik: Scheiben, die im Dunklen leuchten. Der amerikanische Hersteller MVP hat hier aktuell wohl die Nase vorne, mit sehr intensiv und lange leuchtenden Discs, auch in verschiedenen Farben.
Form und Disc Profil
- Flach: bezieht sich im Kontext des Scheiben-Profils meist auf die Oberseite. Eine "flache Disc" ist also oben eben wie ein Brett. Im Gegensatz zu ...
- "Dome": (engl.) ein "Dome" ist eine Kuppel und sog. "domey" Scheiben sind auf der Oberseite kuppelartig gewölbt, wie ein aufgeblähter Ballon. Diese Eigenschaft wird v.a. bei Drivern oft gesucht, da solche Discs oft mehr gleiten können.
Abgeleitet davon gibt es den Begriff "pop-top", da bei derartig gewölbten Scheiben die Oberseite manchmal nach unten eingedrückt werden kann, was ein Geräusch erzeugt, das im Englischen als "pop" bezeichnet wird. - Tief: vor allem bei Puttern verwendet, die einen tiefen Rand besitzen (zB unsere Hutman Pixel). In diesem Kontext hätte ein "flacher Putter" einen schmaleren Rand, nicht notwendigerweise eine flache Oberseite (siehe oben)
- "Bead": Der "Bead" beschreibt eine kleine Wölbung an der unteren Kante der Disc, welche nicht bei allen Discs vorhanden ist. "Beaded" Discs sollen besser aus der Hand herausrutschen können und erzeugen definitiv ein anderes Gefühl beim Halten. Gerade bei Puttern für manche Spielende eine wichtige Eigenschaft.
- Breite: Die Breite beschreibt den Rand der Disc, der bei Drivers am breitesten ist. Also letztlich ein Ausdruck des Speeds der Scheibe. Unsere "Feel Glitch" mit Speed 1 hat zB einen sehr schmalen Rand.
Diese "Feel" Glitch von MVP hat sowohl einen sehr schmalen und tiefen Rand, als auch einen leichten Bead, eine kleine Wölbung am unteren Rand (roter Pfeil).
Flugbahnen und Würfe
Die Begrifflichkeiten für (besondere) Wurftechniken im DiscGolf sind quasi alle aus dem Englischen. Noch haben sich bei uns kaum/keine eigenen Begriffe dafür eingebürgert. Aber kommentiert gerne eure Vorschläge! :)
(RHBH = Rechtshand Rückhand Wurf. Für alle folgenden Referenzen zu Rechts/Linkskurven dient der rechte Rückhand Wurf, der standardmäßig nach links kippt)
- Hyzer: Die Außenkante der Scheibe ist nach unten geneigt, sodass die Disc eine lange Linkskurve fliegt. Mehr Details hier: Was ist ein "Hyzer"?
- Anhyzer: Die Außenkante zeigt nach oben, sodass die Disc (anfänglich) eine Rechtskurve fliegt. Siehe auch Flexshot weiter unten.
- Turnover: Eine langgezogene Rechtskurve wird auch als "Turnover" bezeichnet. Die Scheibe bleibt also komplett im "Turn"; ein solcher Wurf benötigt also eine eher unterstabile Disc.
- Hyzerflip: Der Wurf für die extra geraden Linien. Auf einem Hyzerwinkel losgelassen "flippt" eine unterstabile Scheibe nach und nach Richtung Rechtskurve. Bei korrekter Scheiben- und Wurfwahl wird die Disc allerdings nie eine wirkliche Kurve machen, sondern stattdessen auf gerader Route fliegen. Alle Faktoren müssen genau berücksichtigt werden; wenn dies jedoch gelingt erreicht man einen sonst unnachahmlichen pfeilgeraden Wurf, auch auf lange Distanzen.
- Spike (-Hyzer): Ein hoch in den Himmel geworfener Hyzer mit steilem Anstellwinkel. Die Scheibe kann in der Hand nahezu hochkant sein. Wird genutzt um über Hindernisse zu werfen und die Disc berechenbar aber wenig von rechts nach links zu bewegen. Sie bleibt außerdem gerne im Boden stecken, wenn sie aufkommt, was den Aspekt des Verspringens und Rollens der Scheibe herausnimmt.
- Granade: Spezialform des Spike-Hyzers bei dem die Disc auf sehr spezielle Art gehalten wird, um eine Flugbahn zu erhalten, bei der sich die Disc auf den Kopf stellt. Bei richtiger Scheibenwahl fliegt die Disc gerade nach oben und kommt auf gerader Linie auch wieder nach unten, Flugtendenz nach rechts.
- Flexshot: Wird eine überstabile Disc auf Anhyzer losgeworfen beschreibt sie zunächst eine Rechtskurve, kippt dann aber schnell nach links weg. Die entstehende enge S-Kurve wird auch als Flexshot oder Flexline bezeichnet.
- Laser: Ein ganz gerader Wurfe, wie mit dem Laserpointer durch die Luft projiziert.
- Roller: Wenn die Scheibe - egal ob Rückhand oder Vorhand - ungefähr hochkant auf dem Boden aufsetzt kann sie rollen. Dies kann benutzt werden, um viel Distanz zu erreichen, auch wenn zB tief hängende Äste eine lange Flugkurve verhindern. Außerdem können "Roller" weite Kurven nach rechts oder links beschreiben und eignen sich damit, um sich aus komplizierten Situationen zu winden.
- Skip: Setzt eine Disc (vor allem eine solche mit breitem Rand) in einem Hyzer-Winkel auf hartem Boden auf, kann sie stark nach links "skippen" also wegspringen. Befindet sich das Ziel ganz weit links um die Kurve bspw hinter Bäumen kann ein solcher Skip-Shot zusätzliche Distanz in die gewünschte Richtung bringen. Aufgrund wenig berechenbarer Bodenbeschaffenheiten jedoch schwer kontrollierbar.
- Scoober: Die Disc wird im Vorhand Griff verkehrt herum und locker aus dem Handgelenk geworfen. Kann hilfreich sein, um über kleine Büsche oder Hindernisse drüber zu werfen, wenn keine andere Möglichkeit besteht.
- Tomahawk: Wie der Scoober, nur mit mehr Kraft und über dem Kopf, ähnlich wie ein Football geworfen. Die Disc wird dabei hochkant oder schon leicht nach links auf dem Kopf gestellt losgelassen und beschreibt eine Rechts-Links Kurve in der Luft. Kann im Wald nützlich sein, um durch schmale Lücken hindurch über Hindernisse hinweg zu werfen und am Ende der Flugbahn nach links zu fliegen.
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Thumber: Mit speziellem Griff, bei dem der Daumen innen im Rand liegt, auch über bzw. neben dem Kopf geworfen (siehe Tomahawk). Neigung der Scheibe nach rechts. Die Disc beschreibt nun eine Links-Rechts Kurve. Verwendung analog wie Tomahawk, nur mit der Scheibe am Ende nach rechts driftend.